Haus Am Sonnenhang

Neues Bauen in der Gartenstadt Hellerau

Ein- und Zweifamilienhäuser

Was auf den ersten flüchtigen Blick wie eine einfache Scheune wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein raffiniertes Holzhaus von angenehmen Proportionen und edlen Details. In Form, Volumen und Material nimmt der Bau aus heller Lärche, die mit zunehmendem Alter silber-grau wird, den Dialog mit den traditionellen Häusern Helleraus auf. Doch seine Gestaltung kopiert den historischen Bestand nicht, sondern fügt sich eigenständig und dennoch behutsam ein. Die vom feinen Liniennetz der Holzbrettverschalung bestimmte Kubatur des Baus, auf der das Dach wie ein maßgeschneiderter Deckel ohne Überstand liegt, verbirgt seine Größe zur Straße hin. Von der Gartenseite her aber verrät das Haus seine wahre Dimension: die Hälfte des Bauvolumens ist in dem Hang von drei Metern Gefälle versteckt. Diese geschickte Organisation führt dazu, dass das Haus sich von oben nach unten entwickelt. Der Eingang ist im Flachdach des Sockelgeschosses, ein zweigeschossiger Raum verbindet das obere mit dem unteren Geschoss, das sich raumhoch zum Garten öffnet. Holzschiebeläden laufen als Sonnen- und Sichtschutz vor den Gartenfenstern und können jeden Einblick verhindern.

Der Bauherr wollte einen stützenfreien, offenen Innenraum ohne sichtbare Queraussteifungen. Vier Rahmenbinder aus Brettschichtholz bilden das Tragwerk, biegesteife Eckausbildungen halten sie in Querrichtung stabil, ein System aus Pfosten und Riegeln, das innenseitig mit Platten beplankt ist, sorgt in Längsrichtung für die Aussteifung. Ein raffiniertes-ästhetisches Holzhaus, das denen von Tessenow und Riemerschmid in Gestaltung und Geist ebenbürtig ist

in Ingeborg Flagge (Hrsg.) NetzwerkHolz Architekturführer Sachsen, Darmstadt 2004

Bauherrschaft: privat

Architektur: Peter Zirkel

Statik: Michael Bendin

Haustechnik: Ingenieurbüro Jatzwauk

Nutzungsfläche (NUF): 130m²

Fertigstellung: 2000

Fotos: Petra Steiner

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