In einem alten Bahnhofsgebäude in Grünhain-Beierfeld betreibt Steffen Wiedrich seit 2011 eine eigene Zimmerei. Auch seine Frau hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit dem Werkstoff Holz zu arbeiten, und betreibt im selben Gebäude eine Kreativwerkstatt, wo sie mit ihrer Kundschaft verschiedenste Bastel- und Kreativprojekte umsetzt.
Aufgrund des steigenden Platzbedarfes wurde eine Aufstockung geplant, welche sowohl aus statischen als auch aus ästhetischen Gründen mit dem Werkstoff Holz ausgeführt wurde. Zum einen bietet eine Tragkonstruktion aus Holz den großen Vorteil des geringen Gewichtes bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit, welcher bei der ausgeführten Aufstockung eines alten Bahnhofsgebäudes perfekt zur Geltung kommt. Das aufgesetzte Dach aus einer Binderkonstruktion unterstützt dieses Vorhaben durch optimale Lastverteilung. Zum anderen wurde die Fassade zweischalig mit einer Kombination aus einer Holztragkonstruktion und einem Sichtfachwerk ausgestattet, welches sich durch eine rustikale und gemütliche Atmosphäre auszeichnet und aufgrund guter Schall- und Wärmedämmung sowie hoher Langlebigkeit dem Zimmereibetrieb zugutekommt. Als weitere holzbauliche Besonderheit besitzt die Zimmerei ostseitig eine Holzschindelfassade, welche nur äußerst selten an Gebäuden zu finden ist.
Auch wurde das Gebäude im Zuge des Umbaus durch einen Hublift im Erdgeschoss barrierefrei gestaltet, eine rollstuhlgerechte Anbindung an das Obergeschoss ist für die Zukunft geplant.
Die Nutzung der Holzbaustoffe, zum Teil aus Altholzbeständen, sowie die Bastelarbeiten aus natürlichen Materialien und Restholz der Zimmerei unterstreichen den nachhaltigen Charakter des Projektes.
Das Projekt wurde gefördert durch das LEADER-Programm Westerzgebirge.
Bauherrschaft: Steffen Wiedrich
Architektur: Ingenieurbüro für Kirchenbau, Glocken und Denkmalpflege, Schneeberg
Brandschutzplaner: Ingenieurbüro für Kirchenbau, Glocken und Denkmalpflege, Schneeberg
Haustechnik: Klempnerei & Haustechnik Emil Polusik, Aue-Bad Schlema
Nutzungsfläche (NUF): 310,66m²
Fertigstellung: 2025
Fotos: Ingenieurbüro für Kirchenbau, Glocken und Denkmalpflege Schneeberg