Die Stadt Bischofswerda hat die bestehende 3-Feld-Sporthalle im Wesenitzsportpark saniert und erweitert. Der neue Entwurf konzentrierte sich auf eine kompakte und ressourcenschonende Holzbauweise. ARCHIprocess legte dafür in der Planung den Schwerpunkt zur Nachhaltigkeit auf Suffizienz, Effizienz sowie der Weiterverwendung bestehender Baustoffe, um einen Beitrag zur CO2-Einsparung zu leisten.
Die sanierte Sporthalle verfügt mit dem neuen Sportboden, einer neuen Prallwand, neuer Beleuchtungs- und Elektrotechnik sowie Maßnahmen zur raumakustischen Verbesserung über eine gesteigerte funktionale und gestalterische Qualität. Die integrierte Klapptribünen bieten Platz für bis zu 200 Zuschauer und ermöglichen optimale Sichtlinien von allen Sitzplätzen aus.
Die Sozialbereiche mit Umkleiden, WC‘s, Foyer sowie Nebenräume und Lüftungszentrale wurde abgebrochen und als Ersatzneubau an die bestehende 3-Feldhalle angefügt. Ein neuer Multifunktionsbereich wurde ergänzt und die Lüftungszentrale der Hallendachform folgend unscheinbar integriert. Für den Anbau konnten die alte Bodenplatte und Fundamentierung ertüchtigt und weiterverwendet werden. Mit der geschickten städtebaulichen, funktionalen und sehr flächeneffizienten Anordnung aller Räume und dem Entfall von Verkehrsflächen wurde der Neuversiegelung am Standort entgegengewirkt. Das neue Raumkonzept ist eingeschossig und damit 100% barrierefrei und attraktiv für Sportler und Besucher.
Der Anbau an die bestehende Halle wurde konstruktiv als Holzbau mit verschiedenen Bauweisen umgesetzt. Alle tragenden Wände im Erdgeschoss sind in Brettsperrholzbauweise mit hinterlüfteter Lärchenholzfassade errichtet. Geschossdecken und Dachkonstruktionen wurden je nach Spannweite mit Brettsperrholzbindern in Verbindung mit Furnierschichtholzelementen aussteifend belegt oder als Sparrendachkonstruktion mit Holzschalung hergestellt. Die Außenwände des Technikraumanbaus sind ressourceneffizient in Holzrahmenbauweise errichtet. Die gewählten Konstruktionen bietet den nutzenden Vereinen und Schulen robuste, angemessene und gestalterisch ansprechende Räumlichkeiten und reduzieren wiederum Ressourcen in den weniger relevanten und nichteinsehbaren Konstruktionsbereichen. Das bestehende Hallentragwerk wurde konserviert, minimalinvasiv ertüchtigt und dem neuen Farbkonzept folgend beruhigt.
Der Holzbau erlaubte eine schnelle Rohbauerrichtung des Sozialanbaus als Grundvoraussetzung der Anpassungsarbeiten beim Anschluss an den Bestand. Auch die Bauprozesse im Innenausbau konnten beschleunigt und vereinfacht werden, mit dem Ergebnis einer reduzierten Nettobauzeit. Zusammen mit dem umfassend energetisch, funktional und optisch sanierten Sporthallenbestand bildet der Ersatzneubau zukünftig auch optisch eine ausgewogene Komposition. Die Gebäude im neuen Look ermöglichen allen Nutzern und Besuchern eine nachhaltig geplante Sportstätte zu erleben, bei der – innen wie außen – Mensch und der Baustoff Holz in stetiger Wechselbeziehung stehen.
Bauherrschaft: Stadt Bischofswerda
Architektur: ARCHIprocess GmbH
Statik: BfB Büro für Baukonstruktionen GmbH
Brandschutzplaner: IB für Brandschutz André Hartmann
Haustechnik: Bauplanung Bautzen GmbH, IG Lehner & Sachse mbH
Nutzungsfläche (NUF): 2.285,35
Fertigstellung: 2024
Fotos: Felix Löchner